Lieber Leser,
zur Abwechslung mal
wieder ein Beitrag zum Thema Finanzen und Wirtschaft. Auslöser
hierfür, wie so oft, ein paar kurze Konversationen auf dem sozialen
Mediendienst Twitter, welche sich aus einer eher kurzen Erwiderung
einer „stark klingenden These“ ergaben.
Beginnen wir damit,
daß zwar viele Leute über „die“ sozialen Medien schlechthin
klagen, oder wie rauh es dort zugeht, und es gerade in Deutschland zu
einer Gesetzeslage geführt hat, welche die Betreiber dieser
Plattformen dazu verpflichtet gemeldete Verstöße zu prüfen und
gegebenenfalls zu ahnden, man sich aber realisieren sollte, daß
diese nur einen „Kanal“ zu den Gehirnen, Meinungen von Individuen
darstellen. Es ist ungefähr als wenn man auf einem Straßenfest
Menschen verschiedenster Herkunft, Bildungsgrad, politischer
Auffassungen, sozialer Stellung begegnet und dann jeder bei einem
persönlichen Zwiegespräch mithört und seinen Senf dazu abgibt.
Abgesehen davon, daß dann dort auf dem Straßenfest normalerweise
eben nicht alle „Kategorien“ gleichzeitig hingehen werden, weil
es der gestreßte Manager eines Großkonzerns oder ein
Universitätsprofessor vielleicht vorziehen das „gemeine Volk“ zu
meiden, ist es bei Nutzern von sozialen Medien eben doch der Fall.
Wirklich erschwerend hinzu kommt dann noch, daß es bei den sozialen
Medien die quasi ein natürliches Abbild der Gesellschaft darstellen,
eben noch jede Menge „Kunstfiguren“ bzw. falsche Identitäten
gibt, welche das Ziel haben Unfrieden zu stiften und die Gesellschaft
aus dem Gleichgewicht zu bringen, indem man bewußt provoziert. Es
ist ungefähr so, als wenn ein genervter und vermögender Anwohner
des Straßenfestes , der seine Ruhe haben will einen Gruppe von
Provokateuren dafür bezahlt um so lange bei den Diskussionen
provozierend mitzumischen bis es zum gegenseitigen Anbrüllen und am
besten noch zu Schlägereien kommt, bei denen dann die Polizei
einschreitet und die Veranstaltung dann beendet ist. Dann hat der
genervte Anwohner dann seine Ruhe und vorher wird er seinen Spaß
gehabt haben, daß da unten die Veranstaltung aus dem Ruder lief.
Bei den sozialen
Medien, die auf dem weltweit, international gespannten Datennetz
(Internet) aufsetzen kommen dann aus aller Herren Länder
Mitdiskutanten hinzu und fertig ist das Potential um Emotionen
hochkochen zu lassen. Der genervte Anwohner beim Straßenfest ist
durch von uns feindlich gesinnten Geheimdiensten bezahlten
Provokateuren zu ersetzen und fertig ist die brisante Mischung. Ohne
den gemeinen Anwohner, der einen Spaß daran hat die Veranstaltung
entgleisen zu lassen, würde man noch von demokratisch legitimen und
auch erwünschten Austausch von Meinungen reden können, aber die
bezahlten Kräfte bringen jede gesunde Mischung, die eben nicht
entgleisen muß, zwangsläufig aus dem Gleichgewicht. Ohne diese
„bezahlten Kräfte“ aus einer anderen, üblen Gegend der Stadt,
wäre diese Straßenfest das übliche fröhliche Zusammensein
geworden mit jeder Menge Smalltalk oder auch Streitgesprächen mit
allen möglichen Themen, nachdem man sich dann bei einem weiteren
Bierchen am Tresen dann versöhnt bzw. man dann dem jeweils anderen
zugesteht eine andere Meinung zu haben und dann wie gesagt die
fröhliche Geselligkeit die vorherigen Diskussionen ablöst und es
für alle ein schöner Abend wurde und man danach angeheitert oder
andere auch nüchtern nach Hause gehen und einer weiteren solchen
Veranstaltung entgegen sehen.
Nach der Definition
der sozialen Medien als reiner „Veranstaltungsort“ kommt jetzt
der Teil, welcher sich mit fundierter Meinung im Gegensatz zu
„Bauchgefühl“ beschäftigt. Es ist umso einfacher dies
beschreiben zu können, weil man selbst zu bestimmten ehemaligen
„Aufregerthemen“ einen Transformationsprozeß durchlaufen hat und
man selbst auch sieht, daß Medien, Institutionen immer auch aus
Menschen besteht, welche im Allgemeinen dazu tendieren nicht ganz
neutral zu sein und Sachverhalte so darzustellen, wie es Ihnen in den
Kram paßt. Nur wenn man aktiv bestrebt möglichst viele Quellen mit
Sachformationen aufzutun, kann man der oftmals sehr perfiden
Informationsblase einer persönlichen „Stammgazette“ entfliehen.
Zeitungen, Zeitschriften sind einem wirtschaftlichen Druck unterlegen
möglichst viele Leser zu gewinnen bzw. bei der Stange zu halten und
wir Menschen neigen dazu die Dinge zu mögen, welche unsere im Laufe
des Lebens geformten Meinungen teilen bzw. zumindest weitestgehend
unterstützen. Alles andere wird lieber ausgeblendet. Wobei wir schon
beim Thema „Meinung“ sind, welche vielleicht eben auch aus o.g.
Gründen des kommerziellen Erfolgsdrucks, sehr oft aus Presseartikel
trieft wo es eigentlich um Fakten gehen sollte. Fakten die keine
„Meinungsverstärker“ sind allerdings mindestens langweiliger als
ähnliche Meinungen, oder aber diese bringen nach gedanklicher
Reflektion im Widerspruch mit unserer bereits „gewachsenen“
Meinung bzw. Einstellung zu einem Thema. Im Extremfall kann diese wie
bei den Beobachtungen Galileos unser Weltbild zum Einsturz bringen,
wenn schon ein paar wenige unwiderlegbare Fakten unser ganzes
Weltbild in Frage stellen. So wie bei einem Kriminalfall ein
unwiderlegliches Alibi eines der Tat verdächtigen das vielleicht
mühsam ermittelte „Lagebild“ des Kriminalfalls temporär zum
Einsturz bringt und man gezwungen wird wieder einen anderen
Ermittlungsfaden aufzugreifen.
Die modernen und
guten Ermittler sind daran gewöhnt ihre gedanklichen Konstruktionen
zum Tathergang einer Straftat immer wieder aufs neue den neu
ermittelten Fakten bzw. forensischen Beweisen anzupassen und so
irgendwann den/die Täter zu ermitteln. Bei schlechten Ermittlern
wurden auch immer mal wieder gerne die Beweise gefälscht oder
Geständnisse „angepaßt“ um so einfacher einen Täter bzw. einen
Ermittlungserfolg vorweisen zu können. Aber gehen wir vom modernen,
ehrlichen Ermittler aus, welcher in mühsamer und oftmals auch sehr
zeitaufwendiger Kleinarbeit alle Teile eines großen Puzzles
zusammenfügt und dann, wenn er genügend stichhaltiges Muster
vorweisen kann die Staatsanwaltschaft eine Anklage erheben kann. An
diesem Punkt hat der Ermittler eine ganz andere Meinung als am Anfang
einer Ermittlung, wo für ihn noch ganz andere Personen vielleicht
viel eher zum Kreise der Verdächtigen gehörten.
So wie der moderne,
ehrliche Ermittler sollten wir alle bestrebt sein die Fakten zu
suchen und unser „Weltbild“ den jeweils neuen Erkenntnissen
anzupassen. Dies galt und gilt natürlich auch für die
Wirtschaftslehre, hier der berühmt gewordene Spruch von John Maynard
Keynes:
"When the facts change, I change my mind. What do you do, sir?"
Diese geistige
Flexibilität sollte jeder Mensch haben, der nach Lösungen strebt
für komplexe Sachverhalte. Man kann auf Basis dieser eigenen
geistigen Flexibilität sich die Argumente des Gesprächspartners
anhören und daraufhin bereit sein die vielleicht für einen selbst
noch bis dato unbekannten Fakten nicht nur zur Kenntnis zu nehmen,
sondern diese zu reflektieren und in das eigene komplexe
Gedankenkonstrukt einzubauen. Manchen Menschen gelingt das ganz gut,
anderen weniger, die dafür aber umso eifriger und engagierter deren
quasi unveränderliche auf bestenfalls auf veralteten Fakten, leider
oftmals aber auch auf reinen Luftkonstrukten, basierenden Meinungen
anderen Menschen vermitteln wollen. Bestenfalls vermitteln,
schlechtesten falls oktroyieren wollen. Meinungen zu bestimmten
Themen, welche schon einmal in Millisekunden bevor die Zunge diese
aussprechen kann erdacht werden basierend auf „Fakten“ die aus
dem Daumen gesogen werden. Das menschliche Gehirn kann nicht alle
Informationen die es gibt vollumfänglich speichern, aber es kann
bestimmte „Stichpunkte“, einen Index, speichern, mit deren Hilfe
man jeweils anlaßbezogen das Internet um die „volle Karteikarte“
anfragen kann. Ist auch ganz hilfreich, um auf diesem Weg über den
Link zu dieser „Karteikarte“ dem Gesprächspartner den ganzen
Sachverhalt zu vermitteln. In vielen Fällen empfiehlt sich dann auch
den einen Punkt, den man
machen wollte als Zitat aus der ganzen „Karteikarte“ heraus zu
kopieren. Die „Karteikarte“ kann und sollte aber als nötiger
Kontext für den einen Punkt dienen.
Apropos
Kontext:
Dieser
ist immer nötig, um bestimmte Dinge verstehen zu können bzw. diese
einordnen oder gewichten zu können. Kontext relativiert oder
verstärkt ein einzelnes Argument, ein Zitat oder ein „Faktoid“.
Kontext ist wichtig um Dinge in ihrer wirklichen Bedeutungsschwere
erfassen zu können, und leider sind insbesondere diejenigen
Zeitgenossen darauf bedacht diesen Kontext nicht
„mitliefern“ zu wollen, welche Sie für sich gewinnen wollen. Ein
„Faktoid“, ein Schlagwort an den Kopf geworfen, welches gut und
prägnant klingt, aber dessen wirkliche Bedeutung erst mit dem
eigentlich damit verbundenen Kontext ersichtlich wird. Kontext ist
nicht gerade dazu geeignet um per Kurznachricht bei Twitter oder mehr
privat, per SMS, mitgeteilt zu werden, denn die technisch vorgegebene
Kürze der einzelnen Mitteilung ist eben nur für Schlagworte, oder
bestenfalls kurze Zitate, geeignet. Es ist auch nicht sehr
praktikabel diese Kurznachrichtendienste dafür zu nutzen um einen
Roman nachzuerzählen oder auch kurze Inhaltsangaben in 10 und mehr
„Einzelteile“ zu zerlegen. Selbst wenn man dies macht, so ist
immer die Gefahr gegeben, daß andere Nutzer eines öffentlichen
Kurznachrichtendienstes wie Twitter, sich die für Sie selbst
angenehmem „Rosinen“ rauspicken , oder auch nur zeitlich bedingt
nicht alle Einzelnachrichten in die Plattform eingebracht lesen
können. Es rauschen dafür zuviele dieser Einzelnachrichten in einer
so genannten „Timeline“ an einem vorbei und es erfordert ein
Eingreifen des Benutzers um den Nachrichtenstrom kurz zu unterbrechen
und alle anderen mit dieser einen Nachricht kommunizierten
Nachrichten eines Nutzers zu lesen und damit gedanklich zu
verknüpfen. Selbst dann ist dies immer noch lange nicht
zu vergleichen mit einem geschriebenen Volltext z.B. auf einem Blog
veröffentlicht. Alleine schon die Gliederung des Textes in Absätze
kann etwas mehr Struktur in den (Kon)Text bringen, als ein Stakkato
sehr kurzer, in etwa gleich langer, Textblöcke.
Kontext
ist insbesondere auch wichtig um eine Herleitung zu bestimmten
Zuständen, Gesetzen, geschichtlichen Ereignissen, Straftaten, oder
sonst irgendwelchem Dingen, erkennen zu können. Die meisten Dinge
haben eine Entwicklung durchlaufen, sind nicht plötzlich da aus dem
Nichts entstanden oder einfach aus einer unbekannten Dimension
„hergebeamt“ worden. Insbesondere im Geschichtsverständnis als
quasi Aufzeichnung der Interaktionen, sollte so ausgelegt sein, daß
man immer berücksichtigen muß nicht wirklich allen Kontext
sozusagen vor der Nase zu haben, denn viele Akteure sind a.) bestrebt
Ihrer Version der Wahrheit zu vermitteln und b.) ist es sehr
aufwändig wirklich alle Details zu einer bestimmten zurückliegenden
Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren zu kennen. Als aktuelles
Beispiel mögen da die Bestrebungen der Trump Administration dienen,
um alle Zeugen und Zeugnisse des eigenen Handels vor den
verfassungsmässigem Kontrollorganen und auch der Öffentlichkeit zu
verbergen, um ja nicht die Fehler bzw. Rechtsverstöße der Akteure
vollumfänglich in Kenntnis zu bringen. Damit verbunden wären ja
dann fast unweigerlich Konsequenzen für diese Akteure verbunden.
Ohne
diesen Kontext ist die Neigung aus dem „Bauch“ etwas zu befinden
wesentlich größer, als ohne. Leicht ist es etwas für „gut“ zu
befinden, wenn es sich gut anhört bzw. liest, oder auch wenn etwas
für uns „lustig“ erscheint. Letzteres vor allen, wenn dies über
Bilder und nicht über Text kommuniziert wird, denn der Mensch ist
ziemlich stark auf seine visuellen Sinne ausgelegt. Und es leider
auch so, daß dieses Sinnesorgan nicht ganz perfekt funktioniert und
auch getäuscht werden kann. Aus dem „Bauch“ heraus kann es sehr
leicht für „gut“ befunden werden, oder auch neudeutsch „geliked“
werden, was sich einfach nur prägnant und „stark“ anhört. Wenn
also Person A sehr verärgert ist und Person B aus der gleichen
Gruppe ebenfalls verärgert ist, wirkt es verstärkend wenn Person A
sagt: „Alles Mist !“ Person B nickt im wirklichen Leben, ergänzt
vielleicht noch verbal ein „Jo!“
und „liked“ im virtuellen Leben auf seiner Plattform diese
Verstärkung bzw. Bekräftigung seiner eigenen Meinung bzw.
Stimmungslage. Dabei ist es unerheblich, ob beide Personen A +B dem
gleichen Fußballverein angehören, welcher gerade ein Spiel verloren
hat und wo die Verärgerung darüber beide eint, oder ob man man ganz
abstrakt unzufrieden ist mit Dingen die man gar nicht begreift.
Reales
Leben:
A:
„Die da oben machen alles falsch!“
B:
„Jo!“
Virtuell
auf Kurznachrichtendienst
A:
„Die da oben machen alles falsch!“
B:
den „Like“ Knopf betätigt, dazu noch „Meldung von A
verbreiten“ betätigt und dazu dann noch „Jo!“ oder „Daumen
hoch“ Symbol als dritte Interaktion an A geschickt
Im
realen Leben könnte B noch geneigt sein nachzufragen:
“Wen
genau meinst Du mit - die da oben ?“
oder
auch „was meinst Du mit - alles ?“
Auf
den Wege der Kurznachrichten hingegen könnte es noch vertretbarer
Aufwand genannt werden diese Frage(n) zu stellen, jedoch wäre A kaum
geneigt vollumfänglich den Kontext den er/sie im Sinn hatte an B zu
kommunizieren. Unweigerlich
wird es zu weniger ausgewogenen Interaktionen, zu Relativierungen
kommen und es werden sehr häufig Mißverständnisse erzeugt werden,
deren Ausräumung dann sehr aufwendig sind. Unter normalen Umständen
nicht gerade dazu geeignet den sozialen Frieden und das zivilisierte
miteinander zu befördern, und erst dann nicht wenn der böse
Anwohner des Straßenfestes und miesepetrige Spielverderber mit
seinem Geld und seinen virtuellen Schlägertrupps munter dabei
mitmischt.
Noch
problematischer ist die „Hinterfragungsrate“ bei der
Textnachricht angehängter Bild oder Videodatei, welche den kurzen
und prägnanten Texten zugefügt werden, um noch mehr und schnellere
Interaktionen vor allem in Bezug auf Verbreitung (retweet bei
Twitter) und „like“. Das perfide dabei ist, daß Bildern (Fotos)
und Videos aufgrund unserer eigenen Neigung unseren Augen „trauen“
zu können, automatisch eine Glaubwürdigkeit unterstellt wird,
welche diese oftmals nicht besitzen. Diese auf unseren Sehnerv
einprasselnden „glaubwürdigen“ Informationen können
a.)
anderen Datums vom gleichen Ort sein
b.)
gleichen/anderen Datums von einem anderen Ort sein (den wir häufig
nicht kennen und wir daher
den Bildausschnitt nicht eindeutig zuordnen können #Kontext)
c.)
eine ganz andere Situation zeigen können, als die beigefügte
Textnachricht suggeriert.
d.) sogar mittlerweile vollständig und nahezu perfekt gefälscht sein.
d.) sogar mittlerweile vollständig und nahezu perfekt gefälscht sein.
Komplexe
Zusammenhänge wie Eurokrise
Es
macht keinen Sinn ein so breites und komplexes Thema wie „die“
Eurokrise auf Kurznachrichtenebene erklären zu wollen. Es sei denn
man ist bestrebt Schach auf zehn Dimensionen spielen zu wollen, ob
der vielen dann auch noch „live“ einprasselnden Interaktionen.
Interaktionen von Personen bei denen sich schon der Verdacht aufdrängt
bezahlte Akteure („Trolle“) zu sein, die keinen anderen Sinn
verfolgen als wirklich Informationslieferanten zu nerven, zu
entmutigen und die Aufmerksamkeit von Sachinformationen für andere
Nutzer auf sich bzw. seine unsinnigen Aktionen zu lenken.
Natürlich
kann es den einen oder anderen geben mit Sachahnung zu vielen
Einzelthemen der so genannten Eurokrise, welcher sich gerne den
ganzen Tag vertreibt um einer Heerschar nicht aufmerksamer Leser zu
versuchen diese Krise bzw. auch „nur“ das Eurosystem per
Kurznachrichtendienst
näher zu bringen.
Wie
will man Beiträgen antworten, welche die EZB mit Schlagworten in
einer einzigen Kurznachricht in Verbindung bringt:
der
Pandora" ,"EU Krake" , "Müllhaufen der
Geschichte"
„EU Bürokraten“ , „Büchse der Pandora“ , „EU Krake“ , „auf den Müllhaufen der Geschichte“ (Originalzitate in einer Twitter Nachricht)
„EU Bürokraten“ , „Büchse der Pandora“ , „EU Krake“ , „auf den Müllhaufen der Geschichte“ (Originalzitate in einer Twitter Nachricht)
und
ansonsten nichts konkretes enthält, etwas sinnvolles entgegnen ? Ist
ungefähr so „inhaltlich gehaltvoll wie:
A:„Alles
Scheiße, Deine Elly !“
B:
„Jo!“
C(informierter
Bürger): „???(oder auch
„häh, was
genau meinen A ?“)“
Natürlich
ist es möglich die jetzige Niedrigzinsphase für bedenklich zu
halten, die Anleihenkäufe zu verdammen, die Worte des ehemaligen EZB
Präsidenten Draghi:
für schlecht zu befinden. Fällt alles unter die garantierte Meinungsfreiheit wie auch :“Mir gefällt das Gesicht von Herrn Draghi (nicht)“ oder auch „sein Schlipsgeschmack ist nicht meiner“ usw usw usw
"Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough."Quelle : EZB [26.7.2012]
für schlecht zu befinden. Fällt alles unter die garantierte Meinungsfreiheit wie auch :“Mir gefällt das Gesicht von Herrn Draghi (nicht)“ oder auch „sein Schlipsgeschmack ist nicht meiner“ usw usw usw
Nur
ist es absolut notwendig derartige „Meinungsäußerungen einfacher
Strickart“ auf deren Schadenspotential hin zu untersuchen bzw.
sachlich diesen Einwänden zu begegnen. In etwa derart: „Ist es für
Sie besser, wenn Herr Draghi das nicht gesagt hätte und dadurch der
Euroraum plötzlich zerfallen wäre ? Und wenn ja, warum sind Sie der
Auffassung ?“
Eine
solche Gegenfrage würde den „Ich mein ja nur...“-Meinungsäußerern abverlangen sowohl ihre Meinung zu begründen, als
auch den damit unweigerlich eingetretenen schaden den weiteren
Lesern/Zuhörern/Zuschauern gegenüber zu erklären. Vielleicht würde
aus einer solchen Replik auch die eigentliche Motivation der „Ich
mein ja nur ...“ (Mikro)Publizisten ersichtlich, welche auf einer
Skala von „keine Ahnung“ bis „Rom (Europa) soll brennen!“
dann einzuordnen wäre.
Es
ist zwar wie oben beschrieben quasi unmöglich für einen einzigen
menschlichen Nutzer die Informationslücken bei wenigstens denen nahe
der Kategorie „keine Ahnung“, die aber nicht böswillig ignorant
sind, sondern ernsthaftes Interesse an weiteren Informationen haben,
zu schließen, aber ein „EZB Eurokrisenbot“ könnte da Abhilfe
schaffen. Einem Kanal auf verschiedenen sozialen Medien abonnierbar
von Wissensbedürftigen, welche dann öfter am Tag „Schnipsel“
eines komplexen Systems zum Euro, Euroraum, Entstehung des Euro,
Krise des Euro usw. bekommen. Auch als Kurznachricht lassen sich
einzelne kurze Texte bzw. Überschriften mit angehängten Link zum
einem Textartikel und/oder besser noch einem Video versehen lassen.
Es gab während der akuten
Phase der Eurokrise eben auch jede Menge Bildberichterstattung bzw.
auch fertige Dokumentationen und zum besseren Verständnis könnten
auch einzelne Diagramme über z.B . Zinsentwicklung,
Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit, Bankreditvolumen, usw. vieler
beteiligter Länder beitragen. Eine Kurve mit Linien über einen
langen Zeitraum mit darin markanten Punkten wie z.B. den berühmten
Draghi Spruch im Sommer 2012 kann vieles verdeutlichen und jede
einzelne dieser in „Portionen“ aufgebrochenen „Bruchstücke“
einer Krise könnten dann aufgegriffen und leicht als „Gegenargument“
den Aufwieglern gepostet werden. Oder man verweist dann lapidar in
etwa wie folgt: „Abonnieren Sie doch einfach auch erst einmal den
EZB Eurokanal bzw.
Eurokrisenbot und nach einem
Monat sprechen wir uns wieder !“
Das
ist einfach als den Leuten die Lektüre eines ganzen Buches
zuzumuten, welches vielleicht auch in einem Monat gelesen werden
könnte, aber eben nicht in einzelne Segmente zerlegbar ist, anders
als eine Text/Diagramm/Video Sammlung im Internet. Der EZB Bot kann
zudem ständig, quasi beiläufig, Informationen in die Timeline der
Abonnenten „einstreuen“, die dann nach Bedarf über den Link
abgerufen werden könnten. Zudem bieten als Bilddatei angehängte
Diagramme auch an sich schon einiges an leicht „zu verdauenden“
Informationsgehalt. (Wie dies bereits heute schon von vielen
Statistikämtern Europas praktiziert wird)
Einige Diagramme aus der Zeit (leider funktionieren nicht mehr alle)
Die
Tendenzen in unseren Gesellschaften wird immer mehr hin zu
dezentraler Mediennutzung gehen und die alten nationalen
„Einheitskanäle“ wie den 2-X öffentlich finanzierten TV Kanälen
und ggf. zig anderen über Werbeeinnahmen finanzierten
Privatstationen werden zunehmend an Bedeutung verlieren. Aber auch
wenn die Informationskanäle sind die Informationen und auch die
Mitarbeiter nicht auch mit „verloren“. Es müssen die vorhandenen
Infos nur eben wie oben beschrieben auf die einzelnen Kanäle hin
„umgestrickt“ werden und um alle Bürger zu erreichen muß eben
auch alle Plattformen bedienen. Dies dürfte bei konsequenter
Umsetzung personal- bzw. kostenintensiver sein, aber andererseits
können auch Bots bei der „Lieferung“ der Informationen
behilflich sein. Man sollte den neuen Entwicklungen begegnen und
gesichertes Wissen bestrebt sein möglichst weit zu verbreiten, statt
den sehr engagierten Scharlatanen das Feld kampflos zu überlassen.
Die alleine Präsenz von
Webseiten, welche via Browser
angesteuert werden müssen, alleine
reicht eben auch nicht, insbesondere bei Themen die gerne von so
genannten Populisten immer wieder gerne zur Polarisierung verwendet
werden. Im übrigen sind RSS
Feeds oder Benachrichtigung per E-Mail Rundschreiben(Newsletter) bei
einigen, insbesondere jüngeren Zielgruppen auch nicht mehr „der
Hit“.
Auszeichnung
an Draghi
Quelle: Deutschlandfunk [31.01.2020]>>Steinmeier appellierte auch mit Blick auf die Zukunft:„Mich besorgt das leichtfertige Fingerzeigen auf Frankfurt. Wir haben nur eine EZB. Deutschland braucht die EZB, und die EZB braucht Deutschland. Deshalb hoffe ich, dass wir wieder zu einer Auseinandersetzung finden, die ernst und deutlich in der Sache ist, aber sachlich bleibt. Ich wünsche mir, dass es gelingt, die Missverständnisse und, ja, auch die gelegentliche Sprachlosigkeit zwischen der EZB und der deutschen Öffentlichkeit zu überwinden.“<<
Derzeit
aktuell wird die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz der
Bundesrepublik Deutschland an den ehemaligen Präsidenten der EZB,
Herrn Draghi, kontrovers diskutiert. Das ist wie bei jeder
Auszeichnung natürlich legitim, daß man anläßlich der
Auszeichnung die Verdienste diskutiert bzw. auch in Frage stellt.
Allerdings sollte man dabei schon wissen, was denn genau das Problem
ist. Die Rettung des Euroraums als solchen, das Versprechen mit dem
Märkte seinerzeit beruhigt wurden, die „Beraubung“ der deutschen
(im übrigen wird das in anderen europäischen weniger bis gar nicht
thematisiert) ihrer gewohnten Zinseinkünfte von Sparbuch,
Festgeldanlagen o.ä. ? Dabei
ist sicher auch ein aus europäischer Sicht – mit de Fernglas auf
Deutschland sozusagen – auch dran zu erinnern, daß Meinungen sich
immer auch aus Informationen formen, die im Gehirn des später seine
Meinung äußernden Menschen sich umso mehr festigen, desto häufiger
diese mit Informationen ähnlicher Richtung „gefüttert“ werden.
Große Teile der deutschen Presselandschaft haben allerdings bis zum
heutigen Tage eher einseitig Wert auf die (natürlich auch!) richtige
Feststellung der negativen Auswirkungen für deutsche Sparer in den
unterschiedlichen Anlageformen gelegt.
In
letzter Zeit sind die „Strafzinsen“ für Sparer ein großes
Thema, aber wird jeweils dazu erklärt, was die Absicht der EZB mit
den historisch niedrigen Zinsen ist, noch daß es neben dieser
Interessensgruppe der Sparer (im übrigen betrifft es alle Sparer des
Euroraums gleich) eben auch die der Kreditnehmer gibt und eben die
der Staaten (Staat=Obereinheit
besteht aus Millionen von Steuer entrichtenden Bürgern, welche
jetzt weniger Zinsaufwendungen für Staatsanleihen bezahlen müssen
bzw. oftmals jetzt auch Geld dafür kassieren)
Wenn
fast tagtäglich „Horrormeldungen“ von enteigneten deutschen
Sparern aufs neue, vielleicht auch in erster Linie motiviert durch
Auflagensicherung, publiziert werden festigt sich der Eindruck, daß
die EZB die Quelle allen Übels zumindest im Euroraum ist. Dabei ist es erforderich auch einen Blick
auf die Realzinsen zu werfen und Leute vergessen leider auch immer wieder,
daß die EZB ganz im Gegensatz zur Bundesbank eben über lange Zeit
niedrige Inflationsraten garantiert hat. Dies kann man natürlich nur
dann auch wissen bzw. dies bei der Formung seiner Meinung berücksichtigen,
wenn man die historische Zinsentwicklung sowie Inflation kennt. Und
dies auch noch über einen längeren Zeitraum.
Aus
all diesen Gründen einer ehrlichen Meinungsbildung basierend auf
allen zur Verfügung stehenden Fakten, also auch jenen welche nicht
ins eigene Meinungsbild passen, empfiehlt sich wie gesagt ein
Engagement auch auf sozialen Medien.
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